Stereolab – Dots And Loops :: Statisch

Das fünfte Album der französischbritischen LoFi-Pioniere (aufgenommen in Düsseldorf und Chicago) klingt so beschwingt, jazzy und groovy wie eh und je. Doch genau da liegt der Haken: Das gesamte Material könnte in dieser Form auch vom ’96er Epos EMPEROR TOMATO KETCHUP stammen. Bei aller Anmut, und Grazie und dem spröden Charisma, scheint das minimalistische Klang-Konzept von Tim Gane und Laetitia Sadier nahezu ausgereizt. Sicher, ihre wundersamen Easy Listening-Anwandlungen und der Nico-eske Gesang sind pures Seelenbalsam. Aber der ganz große Wurf ist Stereolab diesmal nicht gelungen – trotz toller Songs wie „Brakhage“, oder „Parsec“. Selbst Tortoise-Genie John McEntire und Mouse On Mars, die einen gewichtigen Anteil an den epischen Schwelgereien haben, vermögen das bewährte Allerlei aus Bläsern, akustischen Gitarren, legeren Percussions und sphärischen Keyboard-Sprengseln nur bedingt anzureichern: Mehr Loops und Samples sowie ein Hauch Experimentierfreudigkeit in „Contronatura“. Ansonsten bleibt alles beim Alten. DOTS AND LOOPS ist weder besser noch schlechter als seine Vorgänger. Nur: Wie viele Platten braucht der geneigte Fan? Stereolab streben in die künstlerische Sackgasse. Noch ein Album dieser Art, und sie werden zum Abziehbild ihrer selbst.