Puff Daddy & The Family – No Way Out :: Trauerkloß
Die Ostküste trägt schwarz, seit Notorious B.I.G. bei einem Drive-By-Shooting unter die Räder kam. Und so versammeln sich alle wirklich wichtigen East-Coast-Rapper an seinem Grab und bringen dem Dicken ein letztes Ständchen. Es heißt NO WAY OUT und wurde von Puff Daddy produziert. Witwe Faith Evans und die weichen Brüder von 112 gerieten mit „I’ll Be Missing You“ sogar unversehens in die Charts – with a little help from Police. Puff Daddy macht bei dieser musikalischen Zeremonie den MC, und er macht ihn gut. Genuwine und Foxy Brown sorgen mit ihren Gastauftritten für den nötigen Soul, Busta Rhymes und Twista für Zorn. Und natürlich gibt sich auch der Verflossene selbst die Ehre: „Victory“ bleibt mit Abstand das beste Stuck auf NO WAY OUT. Ein besonders gelungenes Händchen bewies Puff Daddy bei der Wahl der Samples. Von Grandmaster Flash bis Roberta Flack sind alle Melodien verteten, die dem Hörer in angenehmer Erinnerung sein sollten. Sparsam verziert von einzelnen Piano-Tupfern sind sie die Leinwand dessen, was davor an wütenden, innerlichen oder trotzigen Raps abläuft. Ein vielseitiges, ein mild groovendes Album bei dem Multitalent Puff Daddy alle Register seines Könnens gezogen hat. Störend sind nur die allzu offen kalkulierten Hits,frisch gesampelt im Supermarkt der Popgeschichte. Auf die nächste Single werden keine Wetten mehr angenommen: „Been Around The World“, ein Joint Venture aus Lisa Stansfield und David Bowies „Let’s Dance“. Auf die Zutaten kommt’s an. Irgendwer wird sicher anbeißen. Todsicher.
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