Genesis – Calling All Stations :: Erbarmen!
Aaarrgh! Nein!! Erbarmen!!! Vergessen Sie alles, was Sie über schlechte Musik zu wissen glaubten. CALLING ALL STATIONS ist die mieseste Mucke seit Gerd Müllers legendärem Torjäger-Trash „Dann macht es bumm (und danach kracht’s)“. Was Mike Rutherford und Tony Banks – Phil Coliins hat Sinn für Timing bewiesen und den abgewrackten Kahn rechtzeitig verlassen – hier geschlagene 68 Minuten zusammenmurksen, würde jeder mickrigen Genesis-Cover-Band die Schamesröte ins Gesicht treiben. Banks dilettiert an den Tasten, als sähe er zum ersten Mal in seinem Leben ein Keyboard, Rutherford offenbart am Baß das Rhythmusgefühl einer Schnecke und an der Gitarre den Einfallsreichtum einer debilen Topfpflanze. Dazu rumpelt Ex-Stiltskin Ray Wilson wie ein drei Nummern zu klein geratener Peter Gabriel-Clone mit Rachenkatarrh im Endstadium durch sinnfreie Lyrics, während das Drum-Programming vermutlich von einem amoklaufenden Metzger stammt, der werktags unschuldige Schnitzel mit dem Vorschlaghammer bearbeitet. Die Musik (?) schwillt und wabert, schleimt und winselt, daß es nur so eine Art ist. Eine Art? Eine Art Rock? Artrock? „Rückkehr zu rockigeren Ursprüngen“, wie die Plattenfirma beteuert? Nichts von alledem. Sondern schauderhafte Klangmonster, jedes für sich eine Körperverletzung und zusammen ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit, die den Wunsch nach sofortigem Verlust des Hörsinns, nach panzerbrechenden Waffen oder wenigstens nach einem kleinen Stromausf… Ah, endlich Ruhe. Schluß, aus, Ende, Genesis.
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