Diverse – September Songs-The Music Of Kurt Weill

Der Komponist Kurt Weill – wir erinnern uns – wurde durch seine Zusammenarbeit mit dem Dramatiker Bertolt Brecht bekannt. Musiker aus Rock/Pop, Jazz und Klassik setzen dem 1950 verstorbenen Weill ein Denkmal mit SEPTEMBER SONGS. Im gleichnamigen Film von Regisseur Larry Weinstein und auf Platte. Und die zeigt uns, daß man als Rockmusiker „irgendwie irre intensiv“ sein muß, um den Songs des Komponisten aus Dessau gerecht zu werden. Diesem Anspruch wird die Auswahl der Interpreten voll gerecht. Irgendwie irre sind Nick Cave, Lou Reed („September Song“) und Beat-Poet William S. Burroughs („What Keeps Mankind Alive“) sowieso. Und irgendwie intensiv ist P.J. Harvey mit ihrer Interpretation von „Ballad Of The Soldier’s Wife“. Diese Heilige Polly Jean der Konzerbühnen ist ja die personifizierte Intensivität, wenn man es genau nimmt.Trotzdem ist Nick Cave mit seiner phantasievollen Version von „Mack The Knife“ der Gewinner auf der Seite der Rock-Musiker. Ansonsten läßt Jazzer Charlie Haden aufmerken, der „Speak Low“, eine alte Aufnahme mit Weill an Klavier und Mikrofon mit seinem lyrischen Basspiel veredelt. Zu den Variationen von Operndiva Teresa Stratas muß man hingegen eine naturgegebene Affinität haben, um sie zu mögen. Nicht zu schlagen sind Bertolt Brecht, der in einer Aufnahme der „Dreigroschenoper“ von 1930 den „Mackie Messer“ besingt, und seine Frau Lotte Lenya als „Pirate Jenny“.