Nina Miranda & Smoke City – Flying Away
Eigentlich wäre es überhaupt nicht nötig gewesen, Smoke City über „Underwater Love“ kennenzulernen. Denn das Trio aus London hat derartig hochgradig feinsinnige Vorstellungen zum Thema Musikmachen entwickelt, daß ein Charts-Erfolg da fast schon wie ein Nebenprodukt wirkt, so wie die medienwirksame Quintessenz feenhafter Klänge, die sich um Nina Mirandas silberzarte Märchenstimme scharen wie die sechs Saitenzwerge um das Schneewittchen. FLYING AWAY, das Debütalbum, ist die verschärfte Hinwendung zur Symbiose aus warmblütigem Latin-Sound und digital produzierten Tanzformel-Klängen; beides feuert sich ununterbrochen an und zerrt den Hörenden alsbald in die Ebene zwei, dorthin, wo der Traum vom schöner Leben regiert. Die Musik von Smoke City reagiert auf sich selbst mit feinnerviger Sensibilität, bleibt zart in allen Geschwindigkeiten und transportiert die menschliche Wärme des südamerikanischen Kontinents – Nina Miranda ist gebürtige Brasilianerin – mitten in dein klopfend‘ Herz. FLYING AWAY gehört zu denjenigen Alben – wie beispielsweise auch das Werk der Cardigans -, zu denen man tanzen und gleichzeitig Cocktails schlürfen kann, ohne daß sie auch nur einige Augenblicke hintereinander beliebig klängen: gerade recht für die Dinnerparty unter verständigen Menschen, als Aperitiv vor der Nacht im Dschungel.
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