Apollo 440 – Millenium Fever

Mit den Singles „Krupa“ und „Ain t Talking ‚Bout Dub“ sowie dem dazugehörigen Album ELECTRO GLIDE IN BLUE schafften Apollo 440 in diesem Frühjahr das Unmögliche -sie knackten die hiesigen Charts. Vor drei Jahren, als ihr Erstlingswerk MILLENIUM FEVER erschien, wäre das noch undenkbar gewesen. Selbst in der fortschrittlich orientierten britischen Heimat des Trios gab es seinerzeit Probleme mit den Apollo-Klängen:“Der Versuch uns als postmoderne Propheten zu generen, scheiterte, weil niemand von uns Notiz nahm“, resümiert Bandgründer Howard Gray, der wie sein Bruder Trevor und Gitarrist Noko aus Liverpool stammt, ironisch milde die Startschwierigkeiten der Gruppe. Prinzipiell findet sich auf dem Debütalbum das gleiche musikalische Stilgemisch, das als Erfolgsrezept auch den Nachfolger der drei Liverpooler krönte: handwerkliche Songwritertugenden, skurriler Dancehabitus und facettenreicher Eklektizismus paaren sich auf extravaganter Elektronikbasis – allerdings noch eine Spur unreifer und weniger massenkompatibel.