Gary Moore :: Dark Days In Paradise
Gary Moore ist zweifellos ein technisch beschlagener Gitarrist. Doch eine eigene musikalische Identität ist des Iren Sache nicht. Chamöäleonartig wechselt er seit jeher die Stile: vom mediokren Hardrock früher Soloalben zum stromlinienförmigen Jazzrock mit Colosseum II, vom dampfenden Bluesrock mit Thin Lizzy zum elektrifizierten Irish Folk. Den nächsten Haken schlug er 1990, als er seine Liebe zum Blues entdeckte, besser: zu einer Saubere-Fingernägel-Version des Blues. Jahrelang frönte er derlei cleanen Klängen, ehe eine neuerliche Kehrtwendung fällig war. Dancemusic habe er gehört, bekundet Herr Moore,TripHop, Drum’n Bass, und erkannt, daß man „die wichtigsten Rhythmen nicht mehr in der Rockmusik, sondern im HipHop findet.“ Doch seid ohne Sorge, Wu Tang Clan, Ice-T und Co.: Gary Moore erfindet Raps, Beats und Drive-by-shooting nicht neu, sondern setzt auf eine meist melancholische Mixtur aus Rhythmus-Loops, allerlei synthetischen Gimmicks, traditionellem Songwriting und seinem schwebenden Gitarrenspiel. Lieben muß man Gary Moore nicht, seinen Mut bewundern allemal und konstatieren, daß DARK DAYS IN PARADISE seine beste Platte ist seit WILD FRONTIER von ’87.
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