Cappucino – Lautsprecher
Zuerst ist noch unklar, warum der 22jährige Rapper aus Braunschweig sich ausgerechnet den Namen eines immer wieder gern konsumierten Heißgetränkes gegeben hat, aber sobald man sein Musik gehört hat, wird’s offensichtlich: erst blubbert’s und dann gibt’s viel Schaum. LAUTSPRECHER (naja…) scheint im ersten Moment Acts wie dem Freundeskreis oder dem Wolf sound-verwandt zu sein, wobei weder die Dichte der ersten noch die irgendwie süß-grinsende Pseudo-Arroganz des zweiten erreicht werden. Dieser Cappuccino – mindestens so offensichtlich auf die Charts zugeschnitten wie Frau Setlur – bei deutlich weniger Massenappeal als TicTacToe – wird streng nach Rezept gekocht, und das lautet im Moment: mäßig fette, gut tanzbare Beats, saubersanfte Produktion, cool und flüssig daherkommende Raps, ein paar nett eingearbeitete Samples und die fast schon obligatorischen Background-Mädels nicht zu vergessen. In den Texten, die sich selbstverständlich um „die Dinge des Lebens“ drehen, schlüpft Cappuccino schon mal in Rollen, um Statements in der ersten Person abgeben zu können, die nicht seine sind. Richtig peinlich wird’s aber, wenn der junge Mann seine political correctness auf den Präsentierteller hebt und sich zum Beispiel im Stück „Männer“ als Feminist zu profilieren trachtet. Grausig, wirklich.
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