Jim Beard – Truly…
Normalerweise arbeitet der Produzent und Keyboarder Jim Beard mit allerlei Jazz(rock)-Größen wie Pat Metheny, John Scofield, Wayne Shorter oder den Brecker Brüdern zusammen. Das läßt gar Fürchterliches erahnen. Doch Fusion gibt’s auf Beards drittem Album (gottseidank) nicht. Zumindest nicht das, was sich der Rollkragenpullover-tragende Jazz-Dozent unter diesem Begriff vorstellt. Im Beiheft des Albums präsentiert sich Beard als zigarrepaffende, schlechtrasierte Mozart-Kopie mit weißer Perücke. Ein Bild, das sich voll auf die Musik übertragen läßt. TRULY… bietet die kammermusikalische Trash-Variante von Easy Listening Jazz. Dabei läßt sich Beard von allem, aber auch wirklich allem, was auch nur weitläufig unter dem Begriff „Jazz“ im Regal des Plattenladens deines Vertrauens eingeordnet sein könnte, beeinflussen: Funky 70er Jahre Stoff, Esquivel’sche Backing-Chöre, 60er Jahre Filmmusik-Auftragsarbeiten für Quincy Jones, Walt Disney-Trickfilmsoundtracks, HipHop-Beats, Salsa-Rhythmen, 60er Jahre „Krimi“-Musik von Lalo Schifrin. Mal schaut das „Girl From Ipanema“ kurz vorbei, mal klingt’s nach Zappaesken E-Musik-Schrägheiten, mal kurz nach Meister Mozart. Und immer wieder setzt Jim Beard Akzente mit seinem federleichten Pianospiel. Musik zum Frühlingserwachen, Musik, die Spaß macht.
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