Das Auge Gottes – Zärtlich auf die Wunden
Geradewegs ins Rampenlicht sprang die Schweriner Combo Anno 1993 mit ihrem Song „Du hast Jesus Christus ans Kreuz genagelt“. Die Mischung aus knalligem HipHop und rotzigem Punk traf damals im Verbund mit den bissigen Worten voll ins Schwarze. In der Zwischenzeit pflegt Das Auge Gottes einen einfacheren und leichter konsumierbaren Crossover-Stil, hat deswegen jedoch die provokative Gangart nur wenig abgeschwächt. Egal, ob das Sextett eine deftige Haßnummer wie „Ich furz euch vom Planeten“ rockt oder in „Behinderung“ über einen Selbstmörder schimpft, der sich kurz vor der Fernsehübertragung des Fußball-Endspiels vor die U-Bahn wirft-die Texte bleiben unbequem und schmerzhaft, die Musik eigenwillig und immer gut für Überraschungen. Ein gehörig abwechslungsreiches Programm ist also garantiert, wenn auch der Funke nicht mehr ganz so überspringen will wie noch auf dem Debütalbum. Sei’s drum: Ihren Job, zeitgemäß rauhen Deutsch-Rock aus den Instrumenten zu prügeln, meistern sie mit Bravour.
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