Foo Fighters :: Colour & The Shape
Dave Grohl, die zweite: Selbstbewußt, hypermotiviert und doch eher enttäuschend. Unter der Regie von Gil Norton (Pixies, Ride) versucht sich der ehemalige Nirvana-Drummer an der Erweiterung seines Horizonts und erlebt dabei einen sanften, aber empfindlichen Dämpfer. Denn der Versuch, mit Balladen und viel Mid-Tempo-Geplänkel Vielfalt und Abwechslung ins punkige Spiel zu bringen, geht nur bedingt auf. Z.B. beim gedankenverhangenen „Hey, Johnny Park“ oder der New Wave-Adaption „Everlong“. Die akustischen Schmachtfetzer wie „See You“ oder „Walking After You“ erweisen sich hingegen als regelrechte Liebestöter. So klingt COLOUR & THE SHAPE merkwürdig unausgereift und beinahe überhastet. Den 13 Songs fehlt einfach der letzte Schliff, die zwingende Melodie, der Biss von „This Is A Call“ oder „I’ll Stick Around“. Statt dessen zeugen Anleihen bei den Beatles, Beach Boys und Ramones vor allem von einem Mangel an eigener Identität. Vielleicht war die letzte Tournee ja doch zu lang, um wirklich gute Stücke zu schreiben. Vielleicht liegen die Stärken des schlaksigen Hünen aber tatsächlich im Uptempo-Bereich des ’95er Debüts. Schließlich sind es auch diesmal die hymnischen Momente, welche die raren Höhepunkte liefern: „Monkey Wrench“, „My Poor Brain“ oder „My Hero“.
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