Diverse :: May Your Songs Always Be Sung: The Songs Of Bob Dylan
19 Interpreten, darunter so unterschiedliche Leute wie Jose Feliciano, die Hooters, Carlene Carter, Jennifer Warnes oder auch Alex Chiltons längst verblichene Box Tops, versuchen sich am Gottvater des Songwritings. Die Macher dieser Zusammenstellung griffen fast ausschließlich auf altes Material zurück, lediglich ein Song wurde speziell für dieses Album eingespielt. Und keine der hier versammelten Versionen von Dylan-Songs erschien bisher auf einer der wahrlich reichlich vorhandenen anderen Compilations zum selben Thema. Insofern gilt: Fundgrube für Dylan-Freaks! Wenn man von dem einen Ausrutscher, Gotthards wenig origineller Metalleinlage in Sachen „Mighty Quinn“, einmal absieht, überrascht das Album mit einer Tugend, die bei Tribute-Alben nicht eben üblich ist: gleichbleibend hohes Niveau. Einige Künstler gewinnen den Originalen gar staunenswerte neue Seiten ab – etwa Michael Hedges, der „All Along The Watchtower“ zur eindringlichen Akustikballade umarbeitet, oder die 8os-Wave-Kapelle The Sports, die der schwermütigen „Ballad Of AThin Man“ eine kräftigen Schuß Roxy Music-Zickigkeit hinzufügt. Erwähnenswert auch das ausgeschlafene „Series Of Dreams“ von den Zimmermen, einem Quintett aus Oxford, das sich ausschließlich der Pflege Zimmermanschen Liedgutes widmet, sowie der leidenschaftliche „Blind Willie McTell“, vorgestellt von Steve Wynns Drearn Syndicate. Zum aberwitzigen Finale massakrieren die Leningrad Cowboys lustvoll das unvermeidliche „Knockin‘ On Heaven’s Door“ und verwandeln die Nummer in eine feierliche Don Kosaken-Sinfonie. MAY YOUR SONG ALWAYS BE SUNG bietet viel Licht, kaum Schatten. Kurzum: ein schöner Spaß – nicht nur für eingefleischte Dylanologen.
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