Son Volt – Straightaways
Vor Son Volt war auch das, was vor Wilco war: Uncle Tupelo nämlich. Son Volts Jay Farrar (Gitarren, Gesang) und Mike Heidorn (Schlagzeug) waren Mitglieder von Uncle Tupelo, jener vielgeschätzten zeitgenössischen Country-Rock-Band, aus deren Asche auch Jeff Tweedys Wilco hervorgegangen ist. Nun stehen diese beiden Splitter-Gruppen an der Spitze einer Bewegung von unzähligen Bands, die im Gegensatz zu trüben Tassen wie Dwight Yoakam und Billy Ray Cyrus – das Prädikat „Modern Country“ wirklich verdienen. Son Volt setzten bereits mit ihrem ’95er Debüt-Album TRACE Qualitätsstandards in Sachen Songwriting und unprätentiöser Interpretation in einer Musikrichtung, deren Urahnen Folk und Country hießen. Jay Farrers Stimme klingt nach endlosen Highways, ausgehungerten Coyoten, sengender Mittags-Hitze und schummrigen Motels. Und exakt davon handeln die Songs von Son Volt. Davon und von ermordeten Liebhabern und ganz allgemein von jener Art Melancholie, die dazu angetan ist, gute Musik voranzutreiben. In diesem Sinne sind Son Volt dann am besten, wenn sie filigraner agieren. Dann, wenn sie das Wort „Country“ in Country-Rock betonen, wenn die akustische Gitarre die Führung übernimmt („Back Into Your World“), wenn Multi-Instrumentalist Dave Boquist das Banjo („No More Parades“) oder die Lap Steel-Guitar erklingen läßt („Left A Slide“). Also dann, wenn Son Volt ihre eigenen Wurzeln behandeln und diese STRAIGHTAWAYS in die Gegenwart befördern.
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