Gus Gus – Polydistortion
Als Björk das erste Mal übers isländische TV lief, waren die Jungs von Gus Gus gerade mal in oder 12 – das war 1982. Da gab es noch keine Sugarcubes und Island war auf der Landkarte der Popmusik schlicht ein weißer Fleck. Das ist 1997, Björk sei Dank, ganz anders: Die ersten Maxis des neunköpfigen Bandkollektivs Gus Gus aus Reykjavik wurden in der britischen Musik-Presse denn auch gebührend gehypt. Auf ihrem Debüt traumwandeln Gus Gus auf allen Dancefloors dieser Welt (House, Techno, TripHop, Minimal Funk, Trommelworkshop – alles dabei), ohne das eigene Gesicht, den eigenen Groove zu verlieren. Über den schnittigen Tracks liegt eine seltsame Kühle, eine ganz eigene, genuschelte Poesie, die den Hörer immer wieder in kurze Kontemplation führt. Eine Musik, die auch jede Menge Bilder im Kopf entstehen läßt, kein Wunder, wenn man weiß, daß mehr als die Hälfte der Bandmitglieder als Filmemacher, Fotograf oder Schauspieler tätig ist.
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