Freedy Johnston – Never Home
Still heimlich und leise, aber beharrlich baut Freedy Johnston seine Reputation als fähiger Songwriter von Album zu Album weiter aus. Spätestens mit dem vor gut zwei Jahren erschienenen THIS PERFECT WORLD bewies der Amerikaner endgültig, daß er süffige Songs und verführerische Melodien ganz locker aus dem Ärmel schütteln kann. Dieser Linie bleibt er auch mit N EVER HOME treu, setzt jedoch mit Titeln wie ‚On The Way Out‘ oder ‚One More Thing To Break‘ auf einen strafferen, mehr deftig rockenden Sound. Der kommt nicht von ungefähr: In die Felle drischt der ehemalige Tom Petty-Drummer Stan Lynch, der zusammen mit dem Joe Jackson-Bassisten Graham Maby somit ein fettes Fundament legt. Satt vorwärtstreibende Gitarrenriffs steuert Dave Schramm bei, und Danny Kortchmar (zuletzt für die Fabulous Thunderbirds und Spin Doctors tätig) sorgte für eine angenehm rauhe, ungeschliffene Produktion. Dennoch sind es eher die verhaltenen, die auf einer akustischen Gitarre gestreichelten Nummern, die Johnstons melancholische Stimme am besten zur Geltung bringen. ‚Western Sky‘ und ‚Hotel Seventeen‘ – diese Balladen mit ihren schmeichelnden Melodiebögen sind die heimlichen Gewinner des Albums. Der aus Kansas stammende Folkrocker erreicht trotzdem nicht ganz die Hochform des Vorgänger-Werks. Das soll aber kein Problem sein, denn eines ist klar: Freedy Johnston ist noch lange nicht am Ende.
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