Sara Craig – Miss Rocket
Sie hat etwas von Lisa Dalbello, Kate Bush, Johnette Napolitano oder auch Tori Arnos. Seit ihrem ’95er Debüt SWEET EXHAUST sucht Sara Craig nach neuen musikalischen Ausdrucksformen jenseits des fauchenden Rock-Kätzchens, der feminstischen Power-Schlampe oder belanglosen Pop-Chanteuse. Sicher, ihr rhythmisch dichter Flow erinnert zuweilen stark an Annabel Lamb, gibt sich getragen, verträumt und selbstversunken, hat aber doch mehr Flair und Charme als der uninspirierte Einheitssound so mancher Zeitgenossin. Dabei ist die Dame aus Toronto immer dann am stärksten, wenn sie – wie in ‚My Sky Too‘ – mit Streichern, sphärischen Riffs, Loops und Percussions arbeitet oder ihrer Stimme den nötigen Raum zur freien Entfaltung läßt. Wären da nicht solche gesanglichen Fehltritte wie ‚Breakwall‘ oder schmachtende Liebeleien a la ‚You Make Me Happy‘, hätte sich aus diesem von Chris Tsangarides (u.a. Concrete Blonde) produzierten Album sogar noch weitaus mehr machen lassen. MISS ROCKET wirkt stellenweise einfach zu episch und steif, um wie die sprichwörtliche Rakete abzuheben. Vielleicht beim nächsten Mal.
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