ABC – Skyscraping
Fünf Jahre völlige Funkstille und dann plötzlich ein Album, das uns wissen machen möchte, THE LEXICON OF LOVE oder BEAUTY STAB wären nicht etwa vor einer Dekade, sondern gerade erst gestern erschienen. Ober-Dandy Martin Fry, der viel lieber Byan Ferry wäre, feiert ein Comeback, das sich um einen hohen Wiedererkennungswert und musikalische Transparenz bemüht. Also setzt er auf die selben Zuckerwatte-Arrangements, die zuletzt ALPHABET CITY schmückten: Bombastische Streicher, schwelgerische Piano-Sounds, süffisante Saxophon-Soli, kitschige Soul-Anleihen. Alles blitzblank produziert, makellos inszeniert und doch so aufgeplustert wie ein Pfau. 1983 war ich 14 Jahre alt und fand das große Klasse, 1997 bin ich na ja – älter und kann über so viel Schmalz nur noch herzhaft lachen. ABC vertonen das süße Leben britischer Snobs, die ihren trockenen Martini geschüttelt, aber nicht gerührt schlürfen. Letztlich verkörpert SKYSCRAPING aber die Rückkehr der 8os-Zombies. Nach den 6oem und 7oern droht uns nun das nächste Revival. ABC sind nur der Anfang, bald folgen (mit tödlicher Sicherheit) noch Human League, Spandau Ballet, Soft Cell, Fiction Factory und wie sie alle hießen. Es ist nur eine Frage des Geldes. Wetten daß?
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