George Harrison – Electronic Sounds
Der nur kurzlebige Avantgarde-Ableger des Beatles-Labels Apple, sinnigerweise Zapple genannt, brachte nur zwei Alben hervor: Lennon/Onos UNFINISHED MU-SIC No. 2 – LIFE WITH THE LIONS sowie-George Harrisons – nach dem Soundtrack WONDERWALL-zweiten Versuch, als Solist der Rolle als Nummer 3 im fragil-komplizierten Beatlesgefüge zu entkommen. Mit WONDERWALL, der indisch inspirierten Collagenmixtur für ein obskures Swinging-London-Movie mit Jane „Je T’Aime“ Birkin und Jack MacGowran (der schrullige Prof. Abronsius aus ‚Tanz der Vampire‘) konnte der mystische Beatle ja wenigstens noch halbwegs überzeugen. ELECTRONIC SOUNDS schoß aber mit seinen schwelgerischen, reichlich kauzigen Moog-Spielereien, die im Veröffentlichungsjahr 1969 definitiv neu klangen, weit übers Ziel hinaus. Die beiden überlangen Sequenzen beinhalten an sich nichts weiter, als kosmische Furzgeräusche und sehr minimale Melodiestrukturen, die sich anhören, als besitze der Synthie Harrisons ein mit ihm durchgegangenes Eigenleben. Eingefleischte Beatles-Maniacs filtern aber sicherlich auch noch aus diesem kosmischrudimentären Gegrunze die langgesuchten Wurzeln von Tangerine Dream, Brian Eno und Aphex Twin heraus.
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