Nilsson – As Time Goes By
Er war die Antithese des extrovertierten Künstlers. Als einer der zweifellos besten Sänger der letzten vier Dekaden fristete Nilsson, der Bühnen und Kameras meidete wie der Teufel das Weihwasser, Wegstrecken seiner nicht gerade uninteressanten Karriere im Schattenlicht. Und obwohl selber ein begnadeter Komponist, sind die bekanntesten Songklassiker des aus Schweden eingewanderten New Yorkers Coverinterpretationen (z.B. Badfingers ‚Without You‘, das in den 9oern wiederum von Mariah Carey gecovert wurde). So auch das von Ex-Beatles/Byrds-Publizist Derek Taylor produzierte und mit süßlich orchestralen Arrangements von Gordon Jenkins überzuckerte A LITTLE TOUCH OF SCHMILLSON IN THE NIGHT aus dem Jahr 1973. Da croonte und greinte sich der langjährige Lennon-Intimus durch elf Standards des populären amerikanischen Songbooks wie ‚Nevertheless‘, ‚Lazy Moon‘, ‚Makin‘ Whopee‘ oder ‚I Wonder Who’s Kissin‘ Her Now‘. 1988 folgten unter dem Titel A TOUCH MORE SCHMILSSON Outtakes dieser ergreifend kitschigen Sessions, die selbst heutzutage wohl noch immer die Papiertaschentuchindustrie ankurbeln dürften. Nilsson-Hardliner können jetzt die erstmals auf einem Album versammelten, vehementen Herzensbrecher wie ‚Over The Rainbow‘ und den Titelsong ‚As Time Goes By‘ in voller sentimentaler Länge genießen.
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