Reef – Glow
Man muß schon genau hinhören, um nicht dem Irrtum aufzusitzen, da wären Mick Jagger, „Keef“ Richards und Gefolge am Werk. Sänger Gary Stringer nölt mit derselben Leck-mich-am-Arsch-Haltung wie der Stones-Chef, während Gitarrist Kenwyn House mit seinen leicht angezerrten R&B-Riffs unermüdlich nach vorn schiebt. Wie die Rolling Stones spielen Reef am liebsten deftige Midtempo-Nummern ä la ‚Place Your Hands‘ oder ‚I Would Have Left You‘. Balladen bleiben eher die Ausnahme. Stellt sich also bei soviel Parallelen die Frage nach einer eigenen Duftnote. Über die verfügt das britische Kleeblatt schon, wenn sie auch nicht sehr ausgeprägt ist. Der deutlichste Unterschied: Reef sind jünger als die Stones, zeitgemäßem Alternative-Rock also näher. So finden sich zwischendurch also mal ein wenig Anleihen bei Soundgarden oder Pearl Jam. Alles in allem verstehen die Burschen ihr Handwerk für saftigen Rhythm & Blues allerdings so gut, daß man ihnen einfach nicht böse sein kann.
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