Hans Platzgumer – Aura Anthropica
Von einem, der auszog, feine Musik zu machen: Geboren im österreichischen Vorarlberg, wo ihm alles irgendwie „zu lahmarschig“ war, wagte Hans Platzgumer Anfang der 90er den Sprung nach New York. Dort gründete er die Band H.P. Zinker, mit der sich der dürre Ausnahmegitarrist bald einen Namen im Untergrund gemacht hatte. 1995 endete mit dem Album MOUNTAINS OF MADNESS die Ära Zinker, Platzgumer siedelte nach Hamburg um. Bald drang wunderliche Kunde aus dem Norden: Platzgumer, bisher mit seinen gleichwohl innovativen Gitarreneskapaden doch eher im Rock verhaftet, war plötzlich festes Mitglied der Avantgarde-Punk-Nihilisten Die Goldenen Zitronen, bereits zu hören auf deren letzten Album ECONOMY CLASS. Eine weitere Stufe, des Kreativitätsschubs, den die Hamburger Luft dem bekennenden Queen– und Thin Lizzy-Verehrer bescherte, dokumentierten letztes Jahr die beiden AURA ANTHROPICA-EPs, denen jetzt der gleichnamige Longplayer folgt. In elf zumeist instrumentalen Tracks – auf denen er vom E-Piano über die nurmehr spärlichen Gitarren bis hin zu einigem computerisierten Gerät alles Instrumentarium höchstselbst bediente – rührt Platzgumer eine atmosphärische, mal wunderbar träge, dann wieder tanzbeinfreundliche Melange aus HipHop, Drum ’n Bass, Dub, piependen und blubbernden Samples, krautigem Ambient und wummerigen Grooves an.
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