Nuno – Schizophonic

Nachdem Extreme-Sänger Gary Cherone Richtung Van Haien abgewandert war, wollte auch Gitarrist Nuno Bettencourt nicht mehr. Daß das Ende der Band wohl nicht gar so überraschend kam, sieht man an den Songs seines Solo-Debüts SCHIZOPHONIC, die er an freien Tourtagen während der letzten zwei Jahre einspielte. Solo heißt in diesem Fall wirklich solo: neben den Gitarren hat Bettencourt also auch die Drums und die Keyboards bedient und – nicht zuletzt – auch noch gesungen. Dabei gibt sich der Griffbrett-Virtuose erstaunlich vielseitig: Hart verzerrten Alternative-Noise (‚Gravity‘) beherrscht er ebenso wie rotzigen Punk (‚2 Weeks In Dizkneelande‘) und fideles Folk-Geklimper (‚Pursuit Of Happiness‘). Sogar die in den 7oern so populäre Voice Box gräbt Bettencourt wieder aus und möbelt damit den psychedelischen Sixties-Rocker ‚Note On The Screen Door‘ gehörig auf. Anlaß zur Kritik gibt aber Nunos durchschnittlicher Gesang. Da sein SCHIZOPHONIC jedoch eher als Stimmungs-Tagebuch und nicht als sorgfältig durchdachtes Album verstanden werden sollte, läßt sich damit leben.