ECM

Schlichtheit und Klarheit sind die prägenden Eigenschaften des Münchner Labels ECM. Gegründet im (ahre 1969 vom klassisch ausgebildeten Bassisten Manfred Eicher ist ECM seit langem das europäische Aushängeschild des Jazz. ECM ist Vision, ist Werk eines Mannes, der mit sicherer Hand den Fels in der Brandung entgegen den ungestümen Wellen und Bewegungen moderner Musik geschaffen hat. In vollkommener Harmonie hierzu begegnet einem das vorliegende Buch ‚Sleeves Of Desire‘, eine umfassende Sammlung aus 26 Jahren ECM-Cover-Geschichte. Zusammen mit den Hausund Hofgestaltern Barbara Wojirsch und Dieter Rehm schuf und schafft Manfred Eicher musikalische und visuelle Gegenpole zu dem allzu Schnellen, zu dem allzu Lärmenden unserer Zeit. Kritiker, die statt mit Geist und Papier mit einer metergroßen Schublade (zu) schreiben (versuchen), nannten die „Edition Of Contemporary Music“ ein esoterisches New Age-Label, nach dem Motto „Greifen kann ich, was sich einordnen läßt“, aber Unsicherheit, die durch einen Mangel an Hingabe entsteht, ist schwer zu durchbrechen. Bei ECM gilt für die Musik wie für die Cover-Kunst: Der vielzitierte, niemals auf den Punkt gebrachte Stil mag die einen langweilen, die anderen in Ehrfurcht erstarren lassen. Doch wichtig ist: ECM ist ganzheitlich zu sehen. Das Herz lebt nicht ohne Niere, der Körper schon gleich gar nicht ohne den Geist. Bei ECM steht das Coversteht nicht allein. Es berührt den, der bereit ist, Ganzheit kennenzulernen. Auch ‚Sleeves Of Desire‘ ist ein in sich stimmiges Ganzes und das ist ziemlich selten geworden in unserer Zeit der Trennung und Entfremdung.