Silverchair – Freak Show
Mit 15 Jahren sahen Ben Gilles, Chris Joanna und Daniel Johns ihr erstes „richtiges“ Konzert in ihrer Heimatstadt, dem australischen Newcastle. Sie waren schon vor dem Auftritt der Screaming Jets naßgeschwitzt und ausgepowert, denn sie hatten in der 3500 Seelen-Halle gerade das Vorprogramm bestritten. Mittlerweile sind die drei Grungemetaller 17, waren mit den Chili Peppers auf Tour, haben vom Debütalbum FROGSTOMP mehr als eine Million Exemplare verkauft und mit ‚Tomorrow‘ eine der meistverkauften Singles in der Geschichte der US-Charts produziert. Die drei Mittelklasse-Teenager haben den Albumtitel FREAK SHOW gewählt, um auf die Gemeinsamkeiten zwischen tourenden Rockbands und den Kuriositätenkabinetten früherer Jahrmärkte hinzuweisen daß pubertierende Platin-Plattenstars überall ein wenig wie der Elefantenmensch beäugt werden, dürfte ebenfalls eine Inspirationsquelle gewesen sein. Aber Silverchair haben genug Substanz, um sich nicht auf ihr Alter reduzieren lassen zu müssen: Genau wie FROG-STOMP hält FREAK SHOW dem kritischen Auge des Betrachters auch ganz ohne Seitenblick in den Personalausweis der Musiker stand – und ist dabei wesentlich facettenreicher als der Vorgänger. Ein Mega-Hit ist zwar nicht auszumachen, aber Bands wie Ugly Kid Joe oder Bush hätten Schwierigkeiten, dieses Niveau zu toppen. Bis zu den immer noch deutlich durchklingenden Vorbildern Alice In Chains, Soundgarden oder Pearl Jam ist es zwar noch ein weiter Weg – aber wenn jemand Zeit hat, dann ja wohl Silverchair.
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