Chavez – Ride The Fader

Melodiöser Hardcore aus dem „Big Apple“. Unter diesem Signet wird Chavez in der US-Szene derzeit ganz oben gehandelt. Die ‚New York Post‘ wählte denn auch das straighte Rock-Quartett zur NYC-Band 1995. Auf ihrem zweiten Album RIDE THE FADER wird die formidable Formation ihrem guten Ruf durchaus gerecht. Die Gitarristen Matt Sweency und Clay Tarver, Drummer James Lo und Bassist Scotty Marshall spielen eingängigen Power-Rock mit fragil-melchancholischen Nuancen. Das Ganze klingt ein wenig nach einer überdrehten Noise-Version der Afghan Whigs und auch die Desert-Rocker von Kyuss haben bei dem Projekt Chavez hörbar Pate gestanden. Balladeske Nummern wie ‚Unreal Is Here“ oder ‚Lions‘, die sich in feingewebten Klavierklängen verlieren, wechseln mit knallhart durcharrangierten HC-Songs mit verfremdeten Grunge-Gitarren und schaurig-schrägen Soundbasteleien. Beste Beispiele: ‚The Guard Attacks‘, ‚Memorize This Face‘ oder ‚Our Boys Will Shine Tonight‘. Einfach schön schrill. Denn die zwölf Lieder von Liebe, Lust und Leid bewahren sich immer ihren extrem eigenwilligen Chaoten-Charme und gleiten nie ins ausgelutschte Fahrwasser üblicher Rock-Reprisen.