Galaxie 500 – Galaxie 500 :: Indie-Pop
Nur in den indieverliebten 8oern schien es möglich, mit semi-professioneller Attitüde an ein Bandprojekt ranzugehen, und den Lernzprozeß zur vollen Identität auf offener Bühne zu entwickeln. So war es bei Galaxie 500. Wie die britischen Jesus & Mary Jane erkor das Trio aus New York Velvet Underground zum Ideal. Im Gegensatz zu den stets in schwarz gekleideten Schotten plünderte die Studentencombo um Gitarrist, Sänger und Songschreiber Dean Wareham aber nicht das metallisch-splitternde ‚White Light, White Heat‘, sondern das schon manisch in sich ruhende Nachfolgewerk von 1969. Produzent Kramer war eigentlich (viertes) Mitglied der Band, Antreiber und Ideenlieferant. Seiner Initiative ist es auch zu verdanken, daß nun in einer 4-CD-Box der gesamte Nachlaß der Songpoeten in tontechnisch exzellent überarbeiteter Form vorliegt. Ironischerweise gelang es dem Triumvirat, dem noch die singende Bassistin Naomi Yang sowie Schlagzeuger Dämon Krukowskis angehörten, nie, einen Deal mit einer US-Company an Land zu ziehen. Die drei Alben TODAY (1988), ON FIRE(1989) und THIS IS OUR MUSIC (1990) sind in der Neuauflage jeweils mit mehreren Bonustracks versehen. Insgesamt 14 Studio-Outtakes, Alternativ-Versionen, Demos und Raritäten hält die vierte CD UNCOLLECTED parat, darunter auch das gewagte Medley ‚Rain‘ (Lennon/McCartney)/ ‚Don’t Let Our Youth Go To Waste“ (Jonathan Richman). Jeder Silberling enthält als obskure Erinnerung ein Galaxie 500-Video für CD-ROM. Amüsanterweise sind die Erinnerungen der Musiker an die gerade mal fünfjährige Bandgeschichte im bebilderten Booklet höchst unterschiedlich ausgefallen. Kein Wunder aber bei einer Formation, die sich als erste an Yoko Onos ‚Listen, The Snow Is Falling‘ wagte.
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