Diverse – Filter Compilation
Weiß vor lauter Drum’n’Bass’n’Trip’n’Hop noch jemand, was Acid Jazz war? Nein, warum auch. Acid Jazz wurde – und zwar zum allergrößten Teii vollkommen zu Recht – von der Geschichte vergessen und vegetiert nur noch in einigen Yuppie-Appartments. Dabei ist das ganze gerade mal fünf Jahre her. Nach ‚Talkin‘ Loud‘, die mittlerweile mit großen Kraftakten den Schulterschluß zur Gegenwart suchen, war ‚Dorado‘ eines der Label, die damals mit mäßigem Erfolg in der geschmäcklerischen Suppe rührten. Umso erstaunlicher, daß eben diese Firma mit „Filter“ eine neue Untergruppe vorweist, die sie von vielen Sünden reinwäscht. Deren seit ca. einem Jahr erscheinende Maxis verbreiteten nahezu ausschließlich Freude unter DJs: beste Clubmusik Jahrgang ’96, ob Dub-House, ob Drum ‚N Bass und aufgrund der stilistischen Bandbreite immer für eine Überraschung gut. Mit Kid Loops‘ Stück ‚Alien Resident‘ hatte Filter sogar einen Hit im Lande des gebrochenen Beat, der ohne weiteres Goldie- oder Photek-Qualitäten erreicht. Wie so oft bei den aus dem Boden schießenden englischen Dance-Labels der letzten Zeit, werden Zuspätgekommene jetzt (ungerechterweise) mit einer CD-Compilation belohnt, auf der sich nahezu alle Veröffentlichungen der Anfangstage finden. Das ist sowohl qualiwie quantitativ bemerkenswert und funktioniert zu beiden Seiten der Clubtür. Das einzige, was noch an das ‚Dorado‘ von damals erinnert, ist der durchgehend fröhliche Mainstream-Touch, der sich durch das Album zieht. Aber die Seife darin ist verschwunden.
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