Tangerine Dream – Fünf Alben

In jenen frühen „Krautrock-Tagen oftmals harsch gescholten, genießen Tangerine Dream 25 Jahre später nicht nur in ihrer Hochburg Großbritannien einen fast schon überirdisch legendären Status. Mit ihrem Debütalbum ELECTRONIC MEDITATION (ESM CD 345) 4 Sterne, ruderte das Gründer-Trio Edgar Froese, Klaus Schulze und Conny Schnitzler im Jahr 1970, inspiriert von Karlheinz Stockhausen und Pink Floyd, noch etwas zaghaft in collage-betonten Phantasiegewässern. ALPHA CENTAURI (ESM 346) 4 Sterne, markierte den Umbruch, integrierte den heute in den USA lebenden Filmkomponisten Peter Baumann anstelle des solistisch ambitionierten Klaus Schulze, und erhob den Synthesizer zum regierenden König. Dennoch klang der elektronische Impuls, abgesehen vom überlangen Titelstück, manchmal etwas bemüht. Das knapp 75minütige — damals als Doppelalbum erschienene — ZEIT (ESM CD 347) 5 Sterne, zählt mit PHAEDRA und RUBYCON sicherlich zu den besten Tangerine Dream-Werken, wurde gern mit den düsteren Schwelgereien eines Richard Wagner verglichen und brachte den Durchbruch beim hiesigen Publikum. Vom Minimalismus geprägt ist hingegen ATEM (ESM CD 348) 4 Sterne, das von „Krautrock-Kenner“ Julian Cope als „das letzte der großen Tangerine Dream-Alben“ bezeichnet wird. Weswegen das erst 1986 von Edgar Froese remixte und veröffentlichte, etwas schwammige Material des schon im Jahr 1973 eingespielten Albums GREEN DESERT (ESM CD 349) 3 Sterne, erst gar nicht in Copes mitunter nicht so kenntnisreicher Handfibel „Krautrocksampler“ auftaucht.