Barry White – Vier Alben
Mit einem von Isaac Hayes abgekupferten und für breite Käuferschichten abgespeckten Konzept regnete es für Barry White weltweit Platin und Gold. Zuvor hatte der schon im Teenageralter über 200 Pfund schwere Komponist (u.a. ‚Harlem Shuffle‘) zehn Jahre lang vergeblich versucht, mit diversen Tätigkeiten im Showgeschäft Fuß zu fassen. Doch erst mit den geigenüberzuckerten, üppig instrumentierten und überarrangierten Soularien gelang dem stets in feinstes Tuch gekleideten und mit Brillantine frisierten Sohn einer Gospelsängerin Hits in Reihe zu schalten. Seine mit sonorem Timbre clever von dem weiblichen Trio Love Unlimited untermalten an Zweideutigkeit nicht zu überbietenden Schlafzimmergesänge griffen zuerst in den Discotheken. Mit dem 74er CAN’T GET ENOUGH (532 165-2) 4 Sterne, das gleich zwei satte Hits abwarf (‚You’re The First, The Last, My Everything‘, ‚Can’t Get Enough Of Your Love, Babe‘), begann ein bis zum Ende des Jahrzehnts anhaltendes, wenig variiertes Dauerchartsabonnement. In Folge servierte White in schöner Regelmäßigkeit halbjährlich die Longplayer JUST ANOTHER WAY TO SAY I LOVE YOU (532 166-2) 4 Sterne, LET THE MUSIC PLAY (532 167-2) 4 Sterne und IS THIS WHATCHA WANT? (532 168-2) 4 —Sterne, musikalisch geklonte Massenware, zwischen Up-Tempo Philly Soul und überdehnten Schmachtballaden, die wie ein Ei dem anderen glichen. Danach flaute das Interesse an den ungesund süßen, nährstoffarmen Whiteschen Sachertorten, denen man sich auch mit dem Abstand von knapp 20 Jahren nur schwerlichst entziehen kann, langsam ab.
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