Johnny „Guitar“ Watson – 3 Alben
Der im Mai an Herzversagen auf einer Bühne in Yokohama/Japan verstorbene Johnny „Guitar“ Watson feierte erst relativ spät, nämlich in der Blütezeit der Disco-Ära, seinen internationalen Durchbruch. Mit den Songs ‚A Real Mother For Ya‘ und ‚(It’s About A) Dollar Bill‘ waren ihm in den Jahren 1977 und 1978 zwei Megahits gelungen, die selbst heute auf keiner besseren Funk-Party fehlen. Sein 79er-Werk WHAT THE HELL IS THIS? (077820) 3 Sterne, repetierte nochmals das bekannte Erfolgsrezept, setzte sich inhaltlich mit der damaligen Ölkrise (‚In The World‘) auseinander und reaktivierte das bereits im Jahr 1974 als Blues veröffentlichte ‚I Don’t Want To Be President‘ im Marschrhythmus. Wesentlich variationsreicher geriet Watson das ein Jahr später folgende Album LOVE JONES (077929) 5 Sterne. Die Clubs und Charts fütterte er mit dem verqueren ‚Ooty Booty‘, vom Gospel beeinflußt präsentierte sich ‚Jet Plane‘, ‚Asante Sana‘ atmete die Luft Zentral-Afrikas, und bei ‚Close Encounters‘ hob Johnny „Guitar“ Watson sein Champagnerglas zum Toast in Richtung lateinamerikanischen Mambo. Bei seinem letzten Album für das britische DJM-Label stellte der stets in slicke Anzüge, getönte Gläser und Trilby-Hats gekleidete Frauenkenner seine eigene Welt auf den Kopf: Auf JOHNNY „GUITAR“ WATSON & THE FAMILY CLONE (078025) 5 Sterne, spielte er jedes Instrument selber, agierte als sein eigener Produzent und gab mit seiner eindringlichen Stimme einen Vorgeschmack auf die nachkommende Black Music Generation: Rap. Zahlreiche Watson-Samples in aktuellen HipHop-Produktionen zeigen, daß Johnny „Guitar“ von seinen musikalischen Enkeln nicht vergessen wurde.
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