The Wallflowers – Bringing Down The Horse
Schon wieder so einer, der von Beruf Sohn ist und jetzt auch berühmt werden will? Mitnichten. Nach dem Motto ‚Ach wie gut, daß niemand weiß, daß ich Jakob Dylan heiß‘ nennt Dylan jr. seine Band schlicht The Wallflowers und versteckt seinen prominenten Namen bescheiden im Line-up. Seiner Plattenfirma hat der Junge gar verboten, in der Band-Biographie den Namen des Vaters zu erwähnen. Marktschreierei scheint den WaUflowers offenbar ebenso ein Greuel wie modisches Posertum. So bringt BRINGING DOWN THE HORSE denn auch unprätentiösen, hemmunslos altmodischen Rock’n’Roll. Und Produzent T-Bone Burnett spendierte den elf Songs genau die klanglichen Farbtupfer, die dem 92er-Debüt der WaUflowers noch abgingen. Stellenweise erinnert das Album mit wohlig-warmen Hammondklängen und filigranen Gitarrenlicks aus alten Fender-Röhrenamps an Sir Bob in dessen ‚Blonde On Blonde‘-Phase. Als Songschreiber hat Jakob Dylan eine Menge von seinem alten Herrn gelernt, er verbindet bildhafte Texte mit sicherem Gespür für plakative Melodien. Um Mißverständnissen vorzubeugen: Da kommt NICHT der nächste Dylan (sogar mit authentischem Blut in den Adern), sondern eine verdammt talentierte junge Band, deren Chef zufällig Dylan heißt. Der Junge ist zudem selbstbewußt genug, nicht um jeden Preis anders sein zu müssen als sein Erzeuger. Ein klasse Album – sogar ein bißchen klassisch.
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