Robert Forster – Warm Nights
Wer Songs wie ‚Cryin‘ Love‘ oder ‚Snake Skin Lady‘ hört, darf sich mit Fug und Recht fragen: Warum ist Robert Forster eigentlich kein Superstar wie Michael Stipe geworden. Kritiker überhäufen Forster seit der ersten Go-Betweens-Platte mit Lob für sein Songwriting – jetzt sollte für den gebürtigen Australier endgültig die Zeit gekommen sein, auch das Rock-Volk am Kragen zu packen. Unter dem coolen Händchen von Produzent Edwyn Collins erhält das süperbe Forstersche Songmaterial den richtigen Mattseidenglanz: Da geben Bläser und Slide-Gitarre Stücken wie ‚Can Do‘ oder der Polka ‚Fortress‘ den entscheidenden Kick. Der Rest ist Forster, wie er besser nicht sein könnte: Emotionale Wackelnummern voller Wehmut und Melancholie, eine Stimme, die sich tief in unsere Gehörgänge gräbt, ohne je zu hoch in Leidenschaft zu fliegen, ein wunderschön schrammeliger Dylan-Folk-Rock, der Vergleiche mit dem Besten von BLONDE ON BLONDE nicht zu scheuen braucht. Poetisch, poppig, ein durchweg reifes Songwriterwerk.
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