Spooky Tooth – It’s All About
Spooky Tooth gehörten zu den verdienstvollen Bands, die in den ausgehenden Sixties den britischen Rock sensibilisierten und mit phantasievollen Zutaten aus Gospel, Country, Klassik und Elektronik anreicherten. Einige Konkurrenten wie etwa Cream, Traffic und Pink Floyd brachten es so zu solidem Star-Status – Spooky Tooth hingegen blühten eher im Verborgenen. Dabei war die Gruppe mit überdurchschnittlichen Einzelkönnern gesegnet. Die explosiven Hammond-Vocal-Gefechte zwischen Tastenmann Gary Wright und Sänger Mike Harrison bildeten das Salz in der Suppe dieser stark vom Blues beeinflußten Heavy-Pioniere. Luther Grosvenors machtvolle Single-Note-Riffs auf der Gitarre nahmen vieles von dem vorweg, was Jimmy Page später bei den legendären Led Zeppelin an seine Grenzen trieb. Drummer Mike Kellie und Bassist Greg Ridley, später bei Humble Pie, verschafften der Sache die nötige Standfestigkeit. In der Auswahl und Umsetzung fremden Materials bewiesen Spooky Tooth zudem ein glückliches Händchen. Die monumentale Version des Bluesstandards ‚Tobacco Road‘ oder Bob Dylans ‚Too Much Of Nothing‘ stellen das eindrucksvoll unter Beweis. Zwar klang dieses famose, 1968 von Jimmy Miller produzierte Debüt stellenweise arg nach Traffic – angesichts des Umstandes, daß Miller in jenen Tagen auch Steve Winwoods Gruppe betreute, jedoch nicht verwunderlich. Ab 1970 begann der ‚Geister-Zahn‘ langsam zu faulen. Mit wechselnden Besetzungen hielt das Quintett noch bis zum 74er-Abschiedsalbum THE MIRROR durch. Dann war der Zahn endgültig ausgefallen.
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