ABC – The Look Of Love
Wenn sich gleich das Debüt einer Band zum Millionenseller entwickelt, und obendrein drei Single-Hits (‚Show Me‘, ‚Poison Arrow‘, ‚Tears Are Not Enough‘) sowie einen Megaklassiker (‚Look Of Love‘) abwirft, kann die weitere Karriere zum Mühlstein werden. So geschehen mit den aus der Stahlmetropole Sheffield stammenden, vom dandyhaften Mastermind Martin Fry geleiteten ABC. Für jene Dekade, die uns unverschämt gutverdienende, status-trächtige Yuppies in Designeranzügen mit Brillantine im Vidal-Sassoon-Haarschnitt und dem allzeit obligatorischen Champagner als Leitfiguren präsentieren sollte, zählt THE LOOK OF LOVE als absolutes Meisterwerk. Und das gleich in mehrfacher Hinsicht: Frys exaltiertes Songwriting, das gleichzeitig Intellekt, Spaß und Dancebewußtsein verband und sein Faible für Glamour und Style, das jenes Quentchen Augenzwinkern besaß, das ABC vom Durchschnitt deutlich abhob. Für Produzent Trevor Horn schließlich, der bis dahin nur als Mitglied der Buggles und Yes in Erinnerung war, legten die üppig und groß-orchestrierten Arrangements musikalisch wie finanziell den Grundstein für sein späteres Projekt Frankie Goes To Hollywood. Die mit knapp 38 Minuten kurz geratene Urfassung wurde nicht nur digital bearbeitet, sondern auch um sechs Bonustracks erweitert. Darunter der Jazz-Remix von ‚Poison Arrow‘.
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