Neil Young & Crazy Horse – Broken Arrow
Zwei Jahre nach dem eher unspektakulären SLEEPSWITH ANGELS hat sich Neil Young wieder mit Crazy Horse zusammengetan. Neil Young & Crazy Horse als die denkbar beste Verbindung von Musiker und Backing-Band? Mit ‚Big Time‘, der ersten Single aus BROKEN ARROW, und ‚Loose Change‘ lassen die kongenialen Partner zwei Stücke —- bezeichnenderweise die ersten beiden des Albums -— und fast 18 Minuten lang diesen Mythos wieder aufleben. Wie auf ihrem 90er Meisterwerk RAGGED GLORY. Und wirklich, auch für BROKEN ARROW gilt: Nirgends klingen ungestimmte Gitarren schöner als hier, keiner spielt ausladendere Soli als Neil Young, und keiner verspielt sich so schön wie Neil Young. Diese Musik scheppert, poltert und swingt, Frank „Poncho“ Sampedro (g), Billy Talbot (bg) und Ralph Molina (dr) sei dank. Kein Zweifel: Crazy Horse ist die beste Band der Welt. Daß BROKEN ARROW aber nicht das beste Neil Young-Album ist, nicht besser als MIRRORBALL (mit den im Vergleich zu Crazy Horse viel untighter spielenden Pearl Jam), liegt allein an der Qualität der Songs. Neil Young zitiert sich immer häufiger selbst (nicht nur im Albumtitel, der auf einen alten Buffalo Springfield-Song anspielt): ‚Changing Highways‘ etwa „variiert“ das Gitarrensolo aus ‚Motor City‘, und in ‚Scattered (Let’s Think About Livin‘)‘ schimmert ‚Change Your Mind‘ durch. Was schwerer wiegt als jedes Selbstzitat: Neil Young bleibt stellenweise nichtssagend. Zum Beispiel im „Malus-Track“, dem in Bootleg-Qualität bei einem Club-Gig aufgenommenen Blues ‚Baby What You Want Me To Do‘.
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