Jonny Polonsky – Hi My Name Is Jonny

„Hi my name is Jonny“ lächelt der Bursche mit der etwas überdimensionalen Nase schief vom Plattencover herunter. Hi. Da grüßt man gern zurück, der Knabe ist zweifellos ein Sympath. Bereit im zarten Alter von sechs Jahren, erzählt Jonny Polonsky, begann er seine bis heute feurige „Liebesaffäre mit Lady Musik“. Beatles und Monkees hatten es ihm damals schwer angetan. Als erste Klampfe mußte eine Ukelele herhalten, mittlerweile ist Polonsky Multiinstrumentalist. 1993 wurde Frank Black auf The Amazing Jonny Polonsky, wie er sich damals nannte, aufmerksam. Mit ihm als Mäzen kam Jonny bei Rick Rubins American Recordings unter. Dort erscheint jetzt sein erstes Album, im Alleingang eingespielt im in Mutterns Schlafzimmer eingerichteten Home-Studio. Zehn durchweg ohrwurmige (‚Half Mind‘, ‚Gone Away‘) Gitarrenpop-Songs in erfrischend kurzen 24 Minuten. Mal unschuldig fröhlich, mal beinahe zornig, mal traurig mit Klezmer-Elementen (‚Evil Scurvy Love‘), mal regelrecht überschwenglich, wenn die Einmann-Band Polonsky sich auf trashige Weise zu fast Lynn’schem Bombastsound aufschwingt.