Dave Matthews Band – Crash

Nicht immer ist Lärm drin, wo Lärm draufsteht. CRASH hat die Dave Matthews Band ihr neues Album betitelt, doch serviert wird leichtfüßiger Folkrock mit behutsamen Jazzfärbungen und knackig-delikaten Funkeinlagen. In diesem musikalischen Koordinatensystem bewegt sich der Fünfer aus Virginia mit traumwandlerischer Sicherheit: Was an Sänger und Gitarrist Dave Matthews, vor allem aber am phänomenalen Drummer Carter Beauford liegt. Der streichelt die Congas (‚Let You Down‘), umgarnt luftig-zarte Folksongs (‚Crash Into Me‘), melodienselige Rock-Balladen (das herrliche ‚Cry Freedom‘) oder hingehauchten Liebeschmelz (‚Say Goodbye‘), und selbst wo es heftiger zugeht (‚Drive In Drive Out‘ oder die groovende Singleauskopplung ‚Too Much‘), bleibt er der Filigrantechniker mit Hang zum Subtilen. Weil solches auch für Stefan Lessard (Baß), Leroi Moore (Saxophon, Flöte) und Boyd Tinsley (Geige) gilt, ist CRASH ein wunderbar-entspanntes Album mit hohem Ohrwurmfaktor, das Steve Lillywhite absolut fettarm produziert hat. Wenn es stimmt, daß die Herren mit Hootie & The Blowfish auf Tour gehen sollen, paßt das erstens, und müssen sich Darius Rucker & Co – zweitens – ziemlich warm anziehen.