Dalbello – Eleven
Manchmal triffst du nach langer Zeit einen Bekannten, und dann fällt es dir erst so richtig auf, daß du ihn gar nicht vermißt hast. Lisa Dalbello hat seit 1987 (SHE) kein Album mehr gemacht, und jetzt erst merken wir, daß sie nicht unbedingt jemals in unsrer Sehnsucht nach neuen Alben stand. Schon klar: Jetzt, mit ELEVEN zeigt die Songwriterin, die zwischendurch für diverse Popgrößen gearbeitet hat, daß sie ganz gute Stücke schreiben kann, die Kunst des Arrangements beherrscht und wahrscheinlich auch wieder in die Charts kommen wird. Nur: den Fisch haut das alles nicht vom Teller. Dazu ist Dalbello viel zu furchtsam; sie will einerseits ein bißchen Maschinenbeat, andererseits aber auch nicht zuviel, sie will zwar etwas Gitarrenlärm, andererseits aber bloß nicht allzu Heftiges; sie will zwar modern klingen, aber nicht modern sein. Eigentlich schade, weil Lisa durchaus das Zeug hätte, ihrer Kreativität keine derart strengen Zügel anzulegen.
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