Sonny Rollins – +3
Zwei Bands mit absoluten Spitzenmusikern hat sich Sonny Rollins für sein neues Album ins Studio nach New York City geholt. Zum einen den Pianisten Stephen Scott, den Drummer Jack DeJohnette und den Bassisten Bob Cranshaw. Der spielt auch in Quartett Nummer zwei mit, dieses Mal flankiert von Al Foster am Schlagzeug und Tommy Flanagen am Klavier. Geboten wird Hardbop in höchster Vollendung. Hier werden Jazzstandards auf dem gleichen technischen Niveau zelebriert, wie ein klassisches Streichquartett oder Klaviertrio. Rollins, der dieses Jahr 67 wird, läßt sich bei diesen Aufnahmen nichts von etwaiger Altersmüdigkeit anmerken. Seine Finger gleiten noch immer so lebendig und schnell wie in früheren Tagen über die Klappen, die Lungen gehen zwar etwas ökonomischer mit ihrem Inhalt um, doch die Luft geht dem „Saxophon-Koloss“ noch lange nicht aus. Es ist beeindruckend, wenn ein Musiker, in dessen Kopf das halbe Jahrhundert Jazzgeschichte gespeichert ist, in vollem Umfang über dieses Wissen verfügen kann und es souverän am Instrument in allen melodischen Varianten und klanglichen Schattierungen ausspielt.
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