Los Lobos – Colossal Head

Gut möglich, daß die Herren Wölfe sich ihre Chicano-Bärtchen abrasieren und ein Faible für Gesichtsmatten à la Billy Gibbons und Dusty Hill entwickeln. Die Musik auf COLOSSAL HEAD jedenfalls klingt phasenweise wie ZZ Top auf Diät. Das tönt vereinzelt nach fit for fun (‚This Bird’s Gonna Fly‘), häufiger aber nach Lethargie durch Unterernährung. Nachzuhören auf dem Titel-song oder dem faden Instrumental-Blues ‚Buddy Ebsen Loves The Night Time‘. Ein Totalausfall ist auch ‚Life Is Good‘ mit säuselnden Vocals zu Dumpfbacken-Drums. Schade eigentlich, denn die erste Hälfte des Albums klingt wirklich vorzüglich. Der Opener ‚Revolution‘, kommt als sumpfiger Funk, ‚Mas Y Mas‘ bietet blühende Gitarrenarbeit zu herrlich angeschrägten Rhythmen, ‚Everybody Loves A Train‘ pocht staubtrocken im Groove des Schienenstrangs und das lakonische ‚Can’t Stop The Rain‘ schleppt sich erdig-träge dahin. Bleibt das Rätsel, warum Los Lobos im zweiten Teil so seltsam unentschlossen agieren. Und die Frage, die sie im Titel ihres 84er Albums gestellt haben: How will the wolf survive?