Henry Kaiser – Eternity Blue

Musikforscher Henry Kaiser verneigt sich auf ETERNITY BLUE vor der kalifornischen Hippie-Kommune Grateful Dead mit der Interpretation von sechs Dead-Klassikern und einer Eigenkomposition. Herausragend dabei: Das fast 3ominütige „Blues For Allah‘ und Kaisers 20-minütige Interpretation von ‚Dark Star‘, die im Oktober 1989 in Kalifornien live aufgenommen wurde. Augenzwinkernd läßt Kaiser die Dead-Hymne in eine Adaption von John Coltranes wegweisender Free Jazz-Komposition ‚A Love Supreme‘ münden, um dann wieder zum Ausgangspunkt zurückzukehren. Ein kleiner Querverweis auf die musikalische Ideologie der Grateful Dead, die sich nie einer Musikrichtung verschlossen haben und alle Einflüsse von Country, Blues, Folk, Rock bis Jazz in ihrer Musik aufgenommen haben. Henry Kaisers Dead-Bearbeitungen sind erstaunlich werkgetreu, fast schon akademisch, wirken aber trotz aller Akribie unvergleichlich beseelt. Verblüffend: Henry Kaiser spielt die Gitarre ebenso intuitiv, meditativ, glasklar und flüssig wie der dahingeschiedene Grateful Dead-Boss. Da stellt sich die berechtigte Frage. Warum eigentlich wird Kaiser nicht der Nachfolger von Jerry Garcia bei Grateful Dead?