Extrabreit – Jeden Tag, jede Nacht

(BMG Ariola) Wir danken recht schön: Seit das neue Album des Schlagerquintetts Extrabreit erstmals in unsere Gehörgänge drang, ist unsere Vorstellung von den Qualen des Fegefeuers endlich konkret geworden. Ja Freunde, so ungefähr sieht die Höchststrafe aus. Ein gutes Dutzend Songs von deprimierender Dürftigkeit lassen auch den hartgesottensten Sünder nur noch um Gnade winseln. Die Schlagertruppe Extrabreit, die vor mehreren Lichtjahren mit ‚Hurra, Hurra, die Schule brennt‘ einen durchaus gutgehenden Hit fabriziert hatte, versucht sich heute darin, in beachtenswertem Altersstarrsinn allen Horror der einstmaligen Neuen Deutschen Welle auf einer CD zu vereinigen. Und das klappt bestens: Ungelenk holpert eine Gitarre durch sagenhaft verschnarchte Uralt-Beats, der Baß kann’s auch nicht besser und die Gesangslinien klingen bestenfalls wie der Gefangenenchor von Entenhausen. Richtig peinlich und ärgerlich sind allerdings die Texte. Die nämlich erfüllen den Tatbestand der seelischen Grausamkeit mit links und wären in ihrer kaum glaublichen Geistlosigkeit nicht einmal mehr einer schwerst angetrunkenen Hochzeitsgesellschaft in Posemuckel zuzumuten. Ein Mädchen als „schwanzgeiles Miststück“ zu titulieren, hat halt leider weder etwas mit Witz zu tun, noch mit Humor oder gar Ironie, sondern ist schlicht von spießiger und dumpfbrummender Dämlichkeit. Liebe Extrabreit-Mucker: Sucht Euch halt einfach ein anderes Hobby. Zum Beispiel Lesen. Oder wechselt wenigstens Eure Drogen.