Diverse – Ranking & Shanking

Auf den ersten Blick war die Verbindung Punk und Reggae schon eine etwas seltsame Liaison. Tatsache ist, daß Ende der 70er in den damals einschlägigen Londoner Punkclubs der Reggae von Anfang an einen völlig gleichberechtigten Platz einnahm. Bob Marley schließlich lud 1977 Punk- und Pub-Protagonisten wie The Damned, The Jam, Dr. Feelgood und natürlich The Clash zur gemeinsamen Jam-Session mit seinen Wailers und The Maytals ein — Resultat war die hierzulande wenig bekannte Tuff-Gong-Single ‚Punky Reggae Party‘. Reggae war zuvor schon von Led Zeppelin, Eric Clapton oder den Rolling Stones adaptiert worden, aber nun integrierten sich die Karibikklänge komplett im Gruppenkontext. Die 17 Songs starke Kopplung RANKING & SHANKING vermittelt zwar nur einen etwas oberflächlichen Einblick in jene Epoche, frühe Aufnahmen von Madness (‚The Prince‘), The Specials (‚Gangsters‘, ‚Ghost Town‘), UB 40 (‚Burden Of Shame‘) oder Selecter (‚Missing Words‘) sind ihr Geld aber allemal wert. Graham Parker & The Rumours (‚Don’t Ask Me Questions‘), The Beat (‚Ranking Full Stop‘) oder Ex-Public Image Keith Levene („Taang! Ting‘) polierten mit den versetzten Rhythmen ihr Songwriting auf. In Amerika griffen Formationen wie Blondie (‚The Tide Is High‘), Pere Ubu (‚Heaven‘) und Devo (‚Satisfaction‘) ebenfalls tief in die Blue-Beat-Kiste. Abgerundet wird der vergnügliche Rückblick durch jamaikanische Originale wie Steel Pulse, Aithea & Donna und Dr. Alimantado.