Duke Robillard – Duke’s Blues
Gary Moore, Robben Ford und all ihr anderen blassen Weichspüler aufgepaßt: Hier kommt der wahre Stoff. Gitarrist/Sänger Duke Robillard ist zwar selbst ein Bleichgesicht, aber eines, das seit Jahren eindrucksvoll demonstriert, daß der wahre Blues nicht vom Reißbrett kommt, sondern aus Bauch und Seele. DUKE’S BLUES, sein fabelhaftes neues Album, macht da keine Ausnahme. Allenfalls der viel zu früh verstorbene Eddie Hinton hat es als Weißer verstanden, eine ähnlich hinreißende Mixtur aus Blues- und Soulelementen zu kreieren. Bei Herrn Robillard kommt noch eine ordentliche Dosis Jazz hinzu. So erinnert sein watteweich-fließendes Gitarrenspiel mitunter an Größen wie Wes Montgomery. Für willkommenen Kontrast sorgt ein mal geschmeidiges, mal scharfkantiges Gebläse, das viele
der 15 Stücke veredelt. Dazu prickelt das Piano, swingt die Rhythmusgruppe, und über allem thront Robillards tiefschwarzes Organ, das in der wunderbaren Ballade ‚Something To Remember You By‘ gar Reminiszenzen an den seligen Otis Redding weckt. Ansonsten versteht sich der Duke auf die hohe Kunst des Songwritings auf Blues-Basis. Die Uptempo-Nummern swingen, die Slow-Blues-Stücke sumpfen im Delta, und das elfminütige ‚Dyin‘ Flu‘ spielt in der gleichen Liga wie John Lee Hookers ‚Never Get Out Of This Blues Alive‘ oder Van Morrisons ‚T.B. Sheets‘. DUKE’S BLUES wird die Musikwelt nicht aus den Angeln heben, aber um ein hervorragendes Blues-Statement bereichern.
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