Marc Almond – Fantastic Star
Der Superhit ‚Tainted Love‘ mit Soft Cell von 1981 war der größte Erfolg des schwülstigen Elektro-Crooners und eine der Hymnen der hedonistischen 80er. Inzwischen haben sich die Zeiten geändert und Herr Almond legt nach vier Jahren Pause ein Album vor, das erschreckend deutlich zeigt, wie zurückgeblieben er inzwischen ist: Einfallsloser Elektronik-Pop garniert mit Fifty’s Rock’n’Roll und belanglosen Melodien. Selbst der Versuch, im Opener ‚Caged Out There‘ ein wenig industrial zu klingen, gerät zum Weichei auf dem Nagelbrett. Erst am Ende zeigt Marc Almond kurz auf, was ihn als Künstler so faszinierend macht. In der bittersüßen Ballade ‚Come In Sweet Assassin‘ bewältigt er souverän die Gratwanderung zwischen schöner Melodie, tragischer Eintänzer-Anmutung und purem Kitsch, der vor der aufrichtigen Tröstlichkeit der Almondschen Stimme kapituliert. Und in ‚Love To Die For‘ prägt er unter tatkräftiger Unterstützung von John Cale, David Johanson und Chris Spedding ein schräges Schnulzen-Chanson, wie nur ein Almond es kann. Zwei Highlights auf einem ansonsten schwachen Album.
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