Elliot Murphy – Selling The Gold
Nicht so grantig-genial wie Dylan, nicht so düster-depressiv wie Townes van Zandt, nicht so staubtrocken-rockend wie Calvin Russell, und dennoch: Wer dieses Dreigestirn klassischen amerikanischen Songwritings schätzt, der wird Elliot James Murphy lieben. Der zeit seiner Karriere schändlich unterbewertete Amerikaner, der mittlerweile in Paris lebt, hat mit SELLING THE GOLD erneute ein vorzügliches Album veröffentlich. Vom locker-rollenden Opener ‚Love To America‘, einer bitterbösen Abrechnung mit den US of A, bis zur finalen Akustikmoritat ‚King Of The Serpentine‘, den die Folk-Punker von den Violent Femmes veredeln, bewegen sich Kompositionen, Texte und Arrangements auf höchstem Niveau. Da steht das zum Sterben schöne Liebeslied ‚Everything I Do‘ (mit Bruce Sprinsteen als Backgroundsänger) neben dem Rocker ‚Then l’m Gonna Make Love To You‘, dem Slidegitarrist Sonny Landreth Glanzlichter aufsetzt. Da folgt dem zurückhaltenddruckvollen Titelsong die bläserverstärkte Country-Soul-Ballade ‚A Whole New World‘, ergeht sich Murphy in Lou Reed’schem Sprechgesang (‚Real Time‘) oder zollt Buddy Holly Tribut (‚Buddy And Peggy Sue‘). Und für einen Titel wie Ms Fellini Really Dead‘ muß man den Mann einfach lieben. P.S.: Könnte bitte jemand dafür sorgen, daß Murphys kolossal-kompetente Kompilation NEW YORK/PARIS wieder zu bekommen ist?
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