Cowboy Junkies – Lay It Down
Kurze Zeit nach der vorzüglichen Live-Zwischenbilanz 200 MORE MILES blättern die Erfinder der akustischen Superzeitlupe ein neues Karriere-Kapitel auf. LAY IT DOWN, das sechste Studiowerk der Cowboy Junkies und ihr Debüt auf dem neuen Label, hält mühelos den hohen Standard seiner Vorgänger. Immer noch singt Margo Timms mit ätherisch-verträumter Stimme, immer noch gehören Drummer Peter Timmins und Bassist Alan Anton der Filigran-Technikergilde an, immer noch schreibt Gitarrist und Mastermind Michael Timmins wunderbar-verwunschene Melodien und melancholisch-optmistische Texte über die Abgründe in uns allen. Daß der Vierer aus Kanada für die Aufnahmen vom kalten Toronto ins heiße Athens/Georgia gezogen ist und John Keane (R.E.M.,Vic Chesnutt und Indigo Girls) auf dem Produzentenstuhl sitzt, ist der Musik anzumerken. Die sanft sich bewegenden Sound-Vorhänge werden jetzt schon mal von einem kräftigen Windstoß verweht. Der Beat ist akzentuierter geworden, was einem Stück wie dem Opener ‚Something More Besides You‘ außerordentlich gut tut und das fabelhafte ‚A Common Disaster‘ fast nach R.E.M. klingen läßt. Manche Songs verbreiten Filmmusikatmosphäre, so als würden Portishead Lieder von Townes Van Zandt spielen. Kongenial auch die sparsamen Arrangements: Selten greifen eine Orgel, eine Pedal-Steel oder eine klagende Geige ins Geschehen ein. LAY IT DOWN ist eine Platte wie ein Glas Rotwein, in dem sich das Sonnenlicht bricht.
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