Hagfish – Rocks Your Lame Ass

Beim ersten Blick aufs Cover wirken die vier Kerls im aalglatten Anzug wie der Verschnitt einer x-beliebigen Ska-Combo aus den frühen 8oern. Doch gleich der erste Song belehrt uns eines Besseren: Auch auf dem zweiten Album der Band aus Dallas/Texas rulen Punk und Pogo. Keiner der 15 Tracks sprengt die 2,5-Minuten-Schallmauer, als Paten der Song-Babies amtieren offensichtlich einschlägige Genre-Opas wie die Ramones und Vertreter der jüngeren (Fun-)Punkgeschichte wie Bracket oder Green Day. Um den Hagfish-Output zu beschreiben, genügen dementsprechend ein paar Schlagwörter aus dem Punk-Lexikon: Geboten werden schnelle, ruppige Riffs, raffinierte Breaks, mitgröhltaugliche Gesänge und hier und da ein aus den 6oern entliehenes, fröhliches Chorälchen. Daß unter der harten Punker-Schale denn doch ein weicher Kern steckt, beweisen die Jungs durch ihre Texte – die handeln nämlich ausnahmslos von Liebe, Leid und unnahbaren Vertreterinnen des zarten Geschlechts.