Diverse – La Paloma: One Song For All Worlds
Da hat sich das rührige Münchner Label Trikont etwas ganz Besonderes vorgenommen: eine Gesamtausgabe aller Fassungen des vielgecoverten Seemannsliedes ‚La Paloma‘. Jedes Jahr – so stellen sich das die Macher zumindest vor – will Trikont eine kommentierte CD herausbringen. Bis die abseitige Werkschau komplett in den Läden steht, wird’s also noch ein Weilchen dauern. Denn allein bis heute soll es mehr als 2000 Versionen des von Sebastian De Yradier 1860 komponierten Songs auf Schallplatte geben. Den Anfang der Endlosserie markiert ONE SONG FOR ALL WORLDS mit 25 Versionen von ‚La Paloma‘. Natürlich ist Hans Albers‘ berühmte ’44er Aufnahme dabei, Seltsames, wie Carla Bleys gepfiffene Fassung ‚Whistling Palomino‘ (1983), die jazzige Adaption des Charlie Parker Quintets von 1952 oder Amon Düüls Krautrockfassung ‚La Krautoma‘ (1975). Aber auch (noch) seltener Gehörtes machen die CD zu einem echten Sammlerstück: die Aufnahme der Strangers, die die weiße Taube i960 im Surfsound fliegen ließen, Ferera & Paaluhi mit ihrer Hawaiigitarren-Fassung aus dem Jahr 1925 oder die früheste Paloma auf diesem Album, die vom Orchester „Garde Republicaine“ 1899 (!) als LoFi-Version auf Edisons Walzenphonographen konserviert wurde. Schade nur, daß Freddy Quinns ‚La Paloma‘ schon hier, auf der ersten Ausgabe der unendlichen Werkausgabe, verbraten wurde. Freddys Fassung hätte sich so gut als Schlußtitel der 81. LA PALOMA-CD gemacht, die — wenn alles gut geht —im Jahr 2076 erscheinen wird.
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