Harold Budd & Hector Zazou – Glyph
Zwei Ambient-Pioniere machen gemeinsame Sache: Der Franzose Hector Zazou, der zuletzt auf SONGS FROM THE COLD SEAS traditionelle Gesänge aus Sibirien, Alaska und dem nördlichen Skandinavien mit musikalischen Beiträgen unter anderem von Björk, John Cale und Suzanne Vega verband, und Harald Budd, amerikanischer Avantgarde-Komponist, Dichter und in den Achtzigern musikalischer Partner von Brian Eno (THE PLATEUX OF MIRRORS, THE PEARL). Doch keine Angst: GLYPH bietet im besten Sinne poppige Kabinettstückchen statt ange-strengter Kunst-Stücke. Titel wie ‚You And Me Against The Sky‘ oder ‚The Light Gave Us Away‘ sind Programm: Mal trudelt die Musik wie ein zwischen Himmel und Erde schwebender Drachenflieger, mal klingt sie wie der Soundtrack für einen Spaziergang über nebelverhangene Klippen, stets aber tönt’s auf seltsam verwunschene Art schön. Tropfende Klavierklänge, langsame Beats, körperlose Stimmen über schwerelosen Soundteppichen, Filmmusik für Hörer-Fantasien, Welten entfernt von jedem New Age-Gesäusel. Was auch ein Verdienst kompetenter Begleiter wie Trompeter Mark Isham oder Pedalsteel-Gitarrist BJ Cole ist. In GLYPH sollte reinhören, wer Portishead, David Sylvian und Can mag.
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